Welche Bettwäsche bei starkem Schwitzen?

Andrea Bäuerle
Aktualisiert am: 18. Sep. 2023

Während wir schlafen, ist unser Körper stetig dabei, die Temperatur zu regulieren. Unabhängig von der Jahreszeit entsteht dabei Schweiß. Die Menge hängt neben der Raumtemperatur von einigen persönlichen Faktoren ab, wie Ernährungsweise, Stresslevel oder Medikamenten. Doch auch die unmittelbare Umgebung - unsere Bettwäsche - ist durch den engen Körperkontakt ein Kriterium, das Schwitzen im Schlaf begünstigt oder unterdrückt.

Es gibt eine große Auswahl von Materialien, aus denen Bettwäsche bestehen kann. Das Material der Bezüge beeinflusst stark den Körper und das Verhalten im Schlaf. So hilft atmungsaktive Bettwäsche beispielsweise, Schweißausbrüche zu reduzieren.

Weiterhin ist das Material für die Feuchtigkeitsregulierung verantwortlich. Setzt sich zu viel Feuchtigkeit in der Bettwäsche ab, können sich Bakterien, Pilze, Milben oder sonstige Organismen ansammeln. Ein guter Feuchtigkeitsaustausch ist - insbesondere bei großer Schweißproduktion - essentiell, um Schlafstörungen zu vermeiden.

Synthetische Stoffe sind in diesem Fall nicht zu empfehlen, weil sie Feuchtigkeit nicht gut regulieren können. Viel mehr sollte auf natürliche Stoffe zurückgegriffen werden. Welche Stoffe das sind und wie der richtige Stoff ausgewählt werden kann, wird im Folgenden näher betrachtet.

In welchem Material schwitzt man am wenigsten?

Bambus

Als Material für Bettwäsche wird Bambus immer beliebter. Der Stoff ist sehr atmungsaktiv und hat darüber hinaus eine antiallergene Oberfläche. Bambus hilft gegen Schwitzen in der Nacht, weil Wärme und Feuchtigkeit durch die natürlichen Poren im Material entkommen können. Die gute Atmungsaktivität sorgt auch dafür, dass ein angenehmes und kühles Schlafklima hergestellt wird.

In asiatischen Ländern wird Bambus schon seit Jahrhunderten verwendet. Als schnell nachwachsende Ressource ist Bambus auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit empfehlenswert, weil wenig Wasser verbraucht wird und keine Chemikalien für den Anbau zum Einsatz kommen müssen. Die Produkte sind noch vergleichsweise teurer, was sich jedoch in den nächsten Jahren ändern könnte.

Seersucker

Seersucker besteht zu großen Teilen aus Baumwolle und eignet sich gut für Leute, die in der Nacht schwitzen. Der Stoff ist atmungsaktiv und gibt überschüssige Wärme des Körpers gut an die Umgebung ab. Das lässt sich auf die besondere Oberflächenstruktur des Stoffes zurückführen.

Da die Verarbeitung von Seersucker zeitaufwendig und kompliziert ist, wird diese Bettwäsche zu sehr hohen Preisen gehandelt. Für Menschen mit viel Nachtschweiß kann es sich aber lohnen, trotz des Preises auf Seersucker zurückzugreifen.

Seide

Bettwäsche aus Seide kennzeichnet sich in erster Linie durch das edle Aussehen und die elegante Oberflächenstruktur. Das Material ist sehr fein gewoben und hat einen schimmernden Glanz, den andere Stoffe kaum bieten können. Nicht nur als Bettwäsche, sondern auch als Schlafanzug ist Seide deshalb beliebt.

Der Nachteil des Materials ist eine geringere Atmungsaktivität, wodurch Nachtschweiß schlechter reguliert werden kann. Vorteile hat Seide in der antibakteriellen und antiallergischen Wirkung, was den Stoff zu einer guten Alternative macht.

Auch in der Wärmeregulierung hat Seide Vorteile, weil der Stoff ein kühles Schlafklima erzeugt. Speziell in Sommermonaten ist Bettwäsche aus Seide damit sehr beliebt. Menschen, die großen Wert auf Komfort legen, greifen aus diesem Grund oft auf Seide zurück.

Baumwolle

Baumwolle ist eine gute Wahl für alle Menschen, die in der Nacht stark schwitzen. Der Stoff ist atmungsaktiv und fördert die Luftzirkulation in der Nacht. Dabei staut sich die Wärme nicht unter der Bettdecke an und kann durch die natürlichen Fasern in die Umgebung abgegeben werden. Baumwolle ist außerdem saugstark und fängt den Nachtschweiß auf. Um die Eigenschaften zu erhalten, ist es notwendig, die Bettwäsche regelmäßig zu waschen.

Für Allergiker lohnt sich Baumwolle ebenfalls, denn der natürliche Stoff löst nur in seltenen Fällen allergische Reaktionen aus. Bettwäsche aus Baumwolle ist auch dafür bekannt, sehr strapazierfähig zu sein. Preislich liegt Baumwolle unter allen anderen vorgestellten Stoffen und ist in nahezu jedem Einzelhandel zu finden.

So wählen Sie die beste Bettwäsche aus

Die beste Bettwäsche für Sie zeichnet sich aus durch eine gute Atmungsaktivität und ein angenehmes Oberflächengefühl. Die oben vorgestellten Materialien sind eine gute Abhilfe gegen starkes Schwitzen im Schlaf.

Empfehlenswert ist, auf chemische und synthetische Stoffe zu verzichten, weil diese weniger atmungsaktiv sind und Schweiß schlechter aufnehmen können. Außerdem lösen sie häufiger allergische Reaktionen aus. Natürliche Stoffe sind hier die bessere Wahl.

Bei der Auswahl der Bettwäsche sollte auch der Komfort eine Rolle spielen. Seide ist zwar ein guter Wärmeregulator, wird jedoch von einigen Personen als unangenehm auf der Haut wahrgenommen. An dieser Stelle sind Bambus oder Seersucker die bessere Wahl, weil alle Stoffe ähnlich atmungsaktiv sind.

Achten Sie auch auf Ihre Schlafumgebung. Gerade in Bezug auf die Raumtemperatur gibt es unterschiedliche Präferenzen, wobei die empfohlene optimale Temperatur zwischen 16 und 19 Grad liegt. Wärmere Umgebungen können Schwitzen in der Nacht begünstigen.

In diesem Zusammenhang sollten Sie auch auf die Luftfeuchtigkeit schauen. Ist die Luft im Schlafzimmer zu nass, wird nicht nur die Schweißproduktion begünstigt, sondern es kann sich auch leichter Schimmel an den Wänden bilden, der wiederum allergische Reaktionen auslösen kann.

Bei der Schlafbekleidung gelten ähnliche Kriterien wie für die Bettwäsche. Natürliche und atmungsaktive Stoffe sind ideal gegen Schwitzen im Schlaf. Die Wahl des richtigen Stoffes ist auch hier entscheidend für gesunde Nächte.

Fazit

Erholsamer Schlaf ist ein essentieller Faktor für das Wohlbefinden. Starkes Schwitzen im Schlaf kann die Schlafqualität und damit das körperliche Befinden verringern. Mit der richtigen Bettwäsche können Sie das Schwitzen verringern und für einen gesünderen Schlaf sorgen. Natürliche Stoffe wie Bambus, Seide, Seersucker oder Baumwolle unterstützen dieses Ziel.

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